Tulum Guide: Sehenswürdigkeiten, Tipps & meine ehrliche Erfahrung

Tulum – allein der Name löst bei vielen sofort Bilder von türkisblauem Wasser, weißen Stränden und fancy Beachclubs aus. Auf Instagram und Pinterest reiht sich ein paradiesischer Spot an den nächsten, und auch ich war gespannt wie ein Flitzebogen: Endlich sollte ich Tulum Beach sehen! Doch wie so oft auf Reisen war die Realität ein bisschen anders …

Wenn du gerade deine Reise nach Yucatán planst, schau dir auch unbedingt meine 14 Tage Yucatán Reiseroute an – dort findest du die perfekte Kombination aus Stränden, Ruinen und Cenoten.

Flugzeug

Tulum vs. Tulum Beach – kanntest du den Unterschied?

Wichtig zu wissen: Tulum und Tulum Beach sind zwei verschiedene Orte. Das Städtchen Tulum liegt ein paar Kilometer im Landesinneren. Dort findest du Unterkünfte in allen Preisklassen, Restaurants, kleine Märkte und ein noch recht entspanntes, mexikanisches Flair.

Fährst du aber von dort Richtung Küste, landest du in Tulum Beach – und das ist eine ganz andere Welt. Hier reiht sich ein Boutique-Hotel ans nächste, dazu kommen teure Restaurants, Beachclubs und Fotospots. Kurz gesagt: Tulum Beach ist nicht das authentische Mexiko, sondern eine eigene kleine Blase.

Tulum Beach: Mein ehrliches Fazit (Spoiler: enttäuschend)

April 2025. Ich sitze im Auto. Gespannt warte ich auf das, worauf ich schon seit Jahren warte. Tulum Beach. Instagram und Pinterest haben mir vieles versprochen: paradiesische Strände, süße Boutiquen, fancy Beachclubs und besondere Fotospots, die alle Daheimgebliebenen vor Neid erblassen lassen.

Während ich mir die Nase an der Autoscheibe plattdrücke, zählt das Navi die Kilometer rückwärts. Gleich sind wir da. Um uns herum werden die Straßen enger. Links und rechts Hotelgebäude und protzige Restaurants. Müsste nicht links von mir das Meer sein? Wo ist das Meer hin?

Mittlerweile sollten wir doch eigentlich mittendrin sein – im gehypten Tulum. Ich überprüfe das Navi. Es sagt: „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“
DAS IST MEIN ZIEL? Denke ich und mustere die Umgebung. Überall diese riesigen Bauten, die Straßen eng, ich bekomme Platzangst, und das Meer? Wo ist das Meer hin?

Ja, ich wurde enttäuscht. Tulum Beach hat mich enttäuscht. Denn Tulum Beach ist nicht Mexiko, sondern ein Ort für Likes, nicht für Leute.

Mein Freund war schon nach der Parkplatzsuche pappesatt. 15 € fürs Auto abstellen – Wucher! Und auch ansonsten: alles überteuert. Und wir wissen alle: Bei Geld hört die Freundschaft auf.

Auf Insta hatte ich einen fancy Beachclub gesehen, den ich unbedingt besuchen wollte. Am Einlass trifft mich dann der Schlag: Mindestverzehr 100 € pro Person. Was soll das? Ich will ein bisschen im Pool schwimmen, nicht den ganzen Laden kaufen.

Nun könnte man sagen: „Du bist in Tulum Beach, da gibt es doch einen Strand, geh doch einfach hin.“ Ja, geh da mal einfach hin. Du kommst da nicht einfach an den Strand. Es sei denn, du hast dich in eines der fancy Hotels eingemietet, die alle einen privaten Strandzugang haben. Und weil Hotel an Hotel steht, gibt es nur noch private Zugänge und kaum öffentliche. Sicher gibt es irgendwo noch einen, aber wir haben keinen gefunden. Kann an uns liegen. Oder an Tulum Beach.

Zugegeben: Der Strand selbst ist (wenn man ihn denn gefunden hat) wunderschön – türkisblaues Wasser, weißer Sand. Wir haben uns schließlich durch eine Hotelanlage geschlichen, sahen dabei selbstbewusst aus – deshalb hat uns niemand angesprochen. Wenn du nach Tulum reist und einen öffentlichen Zugang findest, sag mir bitte Bescheid. Es bringt mir zwar nichts mehr, aber ich würde es wirklich gern wissen.

Und dann noch diese Statue. Die hat mir den Rest gegeben. Vielleicht kennst du sie von Instagram: ein riesiges Holzmännchen mit geöffnetem Brustkorb, aus dem Pflanzen herauswachsen. Offiziell heißt das Kunstwerk „Ven a la Luz“. Ich haben sie auf dem Weg zum Strand entdeckt. Die Leute stehen tatsächlich Schlange, nur um sich davor ablichten zu lassen. Für 5 €! 5 €!!! Und da ist nicht mal ein Fotograf dabei. Nein, 5 € für ein Foto mit dem eigenen Handy. Ist das das Tal der Evolution? Ich glaube schon.

Ansonsten? Nichts weiter zu entdecken. Außer Boutique an Boutique, Restaurant an Restaurant und Beachclub an Beachclub.

Kurz gesagt: Tulum Beach kannst du dir sparen. Zum Glück gibt es rund um Tulum jede Menge Orte, die wirklich lohnenswert sind – und die möchte ich dir jetzt zeigen.

Highlights rund um Tulum, die sich wirklich lohnen

So sehr mich Tulum Beach enttäuscht hat, so sehr haben mich die Highlights in der Umgebung überrascht. Sobald man das überteuerte Küsten-Getümmel hinter sich lässt, wartet rund um Tulum richtig viel, was den Abstecher absolut lohnenswert macht:

Maya Ruinen von Tulum

Die Maya-Ruinen von Tulum gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Yucatán – und das völlig zu Recht. Die alten Mauern thronen direkt über dem türkisblauen Karibikmeer und bieten eine traumhafte Kulisse. Ein Muss bei jedem Tulum-Trip, auch wenn du hier die Einsamkeit nicht erwarten solltest.

Playa Paraíso

Playa Paraíso macht seinem Namen alle Ehre: ein breiter, weißer Sandstrand mit türkisfarbenem Wasser, nur wenige Minuten von den Maya-Ruinen entfernt. Perfekt, um nach dem Kulturprogramm ein bisschen zu entspannen. Es gibt ein paar Strandbars mit Liegen und Schirmen, ideal für einen kühlen Drink direkt am Meer.

Neek Tulum

Neek Tulum ist der perfekte Ort, wenn du für ein paar Stunden dem Trubel entkommen willst. Der kleine Lagunenclub liegt an einer ruhigen, smaragdgrünen Lagune nur wenige Minuten vom Zentrum Tulums entfernt. Gemütliche Hängematten im Wasser, bequeme Liegen und stylische Holzmöbel laden zum Entspannen ein – dazu leckeres Essen und kühle Drinks.

Akumal

Eigentlich ist Akumal für das Schwimmen mit Schildkröten bekannt – davon würde ich aber abraten. Scharen von Touristen werden rausgefahren, die Tiere angefüttert, und mit Tierschutz hat das wenig zu tun. Der Strand selbst ist allerdings wunderschön und so lang, dass man immer ein ruhiges Plätzchen findet. Wer schnorchelt, kann mit etwas Glück sogar Rochen entdecken – die ganz freiwillig vorbeischauen.

Playa Xpu-Ha

Playa Xpu-Ha ist einer meiner Lieblingsstrände in der Region. Weniger überlaufen als andere Spots, mit feinem Sand, türkisblauem Wasser und einer angenehm entspannten Atmosphäre. Perfekt, wenn du einfach mal die Seele baumeln lassen willst – ohne Insta-Hype und überteuerte Beachclubs.

Tagesausflüge ab Tulum – meine 3 Favoriten

Neben den schönen Spots direkt in der Umgebung lohnt es sich auch, von Tulum aus ein Stück weiter rauszufahren. Innerhalb von ein bis zwei Stunden erreichst du einige der bekanntesten Highlights der gesamten Yucatán-Halbinsel – perfekt für einen Tagesausflug:

  • Chichén Itzá
    Eines der neuen Weltwunder und die berühmteste Maya-Stätte überhaupt. Klar, touristisch und voll – aber absolut beeindruckend.

  • Valladolid
    Eine charmante Kolonialstadt mit bunten Häusern, gemütlichen Plazas und echtem mexikanischen Flair. Perfekt zum Bummeln und Durchatmen.

  • Cenote Suytun
    Die wohl instagrammigste Cenote Mexikos – ein runder Pool mit einem Steg, auf den ein Lichtstrahl fällt. Ja, total gehypt – aber auch wirklich schön.

Alle drei Spots lassen sich super in einem Tagesausflug kombinieren.

Wichtige Infos und Tipps für deine Tulum-Reise

  • Beste Reisezeit
    Am angenehmsten ist es zwischen November und April. Dann ist es trocken, sonnig und nicht ganz so heiß. Ab Mai startet die Regenzeit, und ab Juni kann es auch mal richtig schwül werden.

  • Wie lange in Tulum?
    Drei bis 4 Nächte reichen locker, um die Highlights in der Umgebung mitzunehmen. Länger lohnt sich nur, wenn du wirklich Strandurlaub machen oder den ein oder anderen Tagesausflug unternehmen willst.

  • Wo übernachten?
    Am besten in Tulum selbst und nicht in Tulum Beach. In der Stadt gibt es schöne Airbnbs und kleinere Hotels, die bezahlbar sind und echtes mexikanisches Flair haben. Tulum Beach ist dagegen überteuert und eher was für den Instagram-Feed als fürs Reisebudget.

  • Transportmittel
    Vor Ort werden Fahrräder und Roller überall angeboten – und sie sehen auf Fotos auch super aus. Praktisch sind sie aber kaum: Die Strecke zwischen Tulum und Tulum Beach zieht sich, und mit dem Roller kannst du viele Ausflüge nicht machen, weil sie auf den Highways einfach nicht erlaubt sind. Besser: Mietwagen. Damit bist du flexibel und kommst problemlos zu den Maya-Ruinen, Stränden und Tagesausflügen.

Fazit

Tulum Beach war für mich die größte Enttäuschung meiner Mexiko-Reise: überteuert, überlaufen und mehr Kulisse für Social Media als echtes Reiseziel.

Die Region rund um Tulum dagegen ist traumhaft: Maya-Ruinen mit Meerblick, entspannte Strände, Lagunen und spannende Ausflüge. Mein Tipp: Unterkunft in Tulum Stadt, Mietwagen nehmen, Tulum Beach links liegen lassen  und die Umgebung entdecken. Dann wirst du Yucatán lieben.

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